Fahrradkette und wie man sie reinigt

Verschmutzungen wie Erde, Sand, Gras und Schlamm setzen sich während der Fahrt an der Fahrradkette, dem Ritzelpaket, am Schaltwerk und an weiteren Kettenbestandteilen fest. Dadurch wird die Funktion der Fahrradkette äußerst schwergängig, weshalb mehr Kraft beim Fahren aufgewendet werden muss.

Um daher den Fahrspaß und die Lebensdauer der Kette weiterhin gewährleisten zu können, musst du deine Fahrradkette reinigen und pflegen. Bildet sich nämlich bereits Rost, wird das Reinigen ohne entsprechende Hilfsmittel sehr aufwändig.

Die beste Vorgehensweise bei der Reinigung

Befindet sich auf der Fahrradkette bereits Rost, kann diesem mit einem Kettenreinigungsgerät zu Leibe gerückt werden. Dies ist besonders einfach und schnell und ermöglicht eine Reinigung jedes einzelnen Glieds der Kette. Derartige Geräte oder Schaltreinigungs-Sets sind bereits ab 10 Euro erhältlich und können bei starkem Rost auch in Kombination mit einem Rostlöser verwendet werden.

Dieser spezielle rostlösende Kettenreiniger wird einfach aufgesprüht und verbleibt danach für kurze Zeit auf der Kette, bevor die eigentliche Reinigung beginnt. Besonders beliebt ist dafür das altbekannte WD-40, da es sich dabei um eine Kriechöl handelt, welches durch seine rostlösende Wirkung überzeugt.

Für übliche Verschmutzungen kannst du deine Fahrradkette reinigen, indem du ganz einfach zuerst eine Bürste verwendest. Mit dieser werden Verschmutzungen oder verklumptes Öl abgebürstet. Für Rost lohnt es sich eine Drahtbürste zu verwenden, ansonsten können spezielle Fahrrad- oder Kettenbürsten, sowie eine Zahnbürste mit harten Borsten verwendet werden.

Anschließend wird der Kettenreiniger aufgesprüht und die Einwirkzeit abgewartet, bis sich der Dreck ablöst. Nun kannst du deine Fahrradkette Glied für Glied abbürsten oder mit einen Lappen reinigen. Danach sollte unbedingt die Trocknungszeit abgewartet werden, bevor die Kette geölt oder gewachst wird, da sich das Kettenöl aufgrund des Kettenreinigers sonst sofort wieder zersetzt.

Zum Abschluss wird also das Kettenöl oder ein entsprechendes Kettenwachs aufgetragen. Wichtig ist, dass das Kettenöl gleichmäßig aufgetragen wird. Sei aber bitte sparsam mit dem Öl, runtertropfen sollte es nicht. Um das Kettenöl gleichmäßig auf der Fahrradkette zu verteilen, kannst du die Kette langsam mit der Kurbel bewegen. Wichtig dabei: Schalten und Fahren sollte man dabei nicht, denn du willst mit dem Öl nur die Kettenglieder ölen und nicht die Ritzel.

Nachdem das Kettenöl aufgetragen ist, sollte man das Rad mind. 8 Stunden (besser 24h) stehen lassen, damit das Öl in die Kettenglieder tief eindringen kann. Bevor man sich dann wieder auf sein Fahrrad setzt, muss man die Kette unbedingt mit einem sauberen Tuch trocken wischen, damit das Öl auf der Oberfläche entfernt wird. Denn überflüssiges Öl an der Oberfläche der Ritzel bzw. an der Kassette beschleunigt nur die erneute Verschmutzung. Das machen 80% der Radfahrer aber leider falsch.

Die perfekte Reinigung – Schritt für Schritt

Offrad Fahrt mit dem FahrradDeine Fahrradkette zu reinigen ist kein großer Aufwand, weshalb sich der Zeitpunkt auch für eine Grundreinigung des kompletten Fahrrads lohnt. Ein Zuviel an Pflege gibt es nicht, denn dein Fahrrad soll dir zumindest ein paar Jahre ein treuer Begleiter sein.

Bei gemütlichen Stadt- und Landfahrten kann man das Putzintervall ja größer setzen, bei Offroad lohnt es sich aber meist nach jeder Fahrt.

Heißes Wasser und ein geeigneter Fahrradreiniger werden zusammen mit einem Putztuch verwendet, um alle Bestandteile des Fahrrads abzureiben. Die Verwendung eines Gartenschlauchs ist ebenso möglich, wobei der Druck nicht zu stark sein sollte.

Ein Hochdruckreiniger eignet sich daher definitiv nicht für die Reinigung. Mit diesem ersten Schritt werden grobe Verschmutzungen durch Erde und Schlamm entfernt.

Die Fahrradkette reagiert besonders sensibel auf Wasser und sollte daher nicht zu stark befeuchtet werden. Anschließend sollte das ganze Rad mit einem trockenen Tuch abgewischt und eine gewisse Trocknungszeit abgewartet werden, bevor du beginnst deine Fahrradkette zu reinigen. Ungefähr einen Tag später werden daher die Kette und Blätter geölt, da es vorher passieren kann, dass das Kettenfett gemeinsam mit den Wassertropfen abperlt.

Nachdem die Fahrradkette gereinigt und geölt wurde, ist es sehr wichtig das Fahrrad nicht mehr mit Wasser zu waschen, um das Öl nicht versehentlich zu entfernen.

Richtig reinigen ohne die Umwelt zu belasten

Natürlich kannst du all deine Reinigungsmittel auch Bio kaufen, um der Umwelt etwas Gutes zu tun. Im Internet kursieren jedoch auch ein paar Hausmittel, die eine schonende und effektive Reinigung anpreisen. Um deine Fahrradkette zu reinigen, kann beispielsweise Sonnenblumen-, Oliven- oder Babyöl für das Schmieren verwendet werden, was der Kette jedoch bereits nach kurzer Zeit schaden wird.

Die Investition von ein paar wenigen Euro in ein geeignetes Kettenöl macht daher viel mehr Sinn – besonders wenn man den Preis mit einer neuen Kette vergleicht. Mittlerweile erhältst du alle Reiniger, vom Kettenreinigungsspray und Kettenöl bis zum Kettenwachs, bereits problemlos, ohne der Umwelt oder gar deinem Fahrrad zu schaden.

Nach der Reinigung ist vor der Reinigung

Die Reinigung und Pflege der Fahrradkette muss unbedingt regelmäßig erfolgen, um sicher zu stellen, dass du nicht irgendwo im Nirgendwo liegen bleibst, weil deine Kette nicht mehr funktioniert. Natürlich kann es bei steilen Bergstrecken auch dazu kommen, dass die verschmutzte Kette springt und du dein Fahrrad nach Hause tragen musst.

Um das zu vermeiden lohnt es sich, die Fahrradkette zu reinigen und auf die geeignete Pflege mit entsprechenden Schmiermitteln zu achten. Zudem verlängert die regelmäßige Pflege die Lebensdauer deiner Kette um bis zu tausend Kilometer.

Regelmäßiges Schmieren macht die Fahrradkette zuverlässig

Das sogenannte Kettenfett beschreibt ein dickflüssiges, hochviskoses Öl, welches in Flaschen oder direkt als Spray erhältlich ist. Dieses eignet sich hervorragend, um die Fahrradkette zu reinigen beziehungsweise zu schmieren.

Die Menge des Schmiermittels ist entscheidend, da zu viel dafür sorgt, dass Verschmutzungen leichter haften bleiben. Daher lieber häufiger und mit angepasster Menge schmieren.

Kettenwachs eignet sich auch sehr gut, wobei Kettenöl wesentlich länger hält. Der Vorteil ist jedoch, dass Wachs schmutz- und wasserabweisend wirkt und erst alle 80 bis 120 km erneut aufgetragen werden muss.

Das Reinigen der Fahrradkette nochmal im Video


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